Um zumindest dem Partner eine ruhige Nacht zu ermöglichen, entscheiden sich manche „Schnarcher“ dazu, dauerhaft oder beispielsweise in den Nächten vor wichtigen Terminen getrennt zu schlafen. Manche kostet diese Trennung über Nacht große Überwindung – wichtig ist hierbei aber nur, wie Sie beide sich fühlen. Bereitet die Trennung Ihnen Unwohlsein, kehren Sie zum ursprünglichen Arrangement zurück und versuchen andere Taktiken. Entsteht vor allem Erleichterung, dann bleiben Sie ruhig dabei – egal was andere sagen oder denken könnten.
Langfristige Maßnahmen in Eigenregie
Neben Tipps, die kurzfristig Erleichterung bringen können, gibt es auch Maßnahmen, die bis zum Erfolg etwas Zeit brauchen:
- Übergewicht reduzieren: Überschüssige Kilos fördern das Schnarchen auf zweierlei Weise: Zum einen verengen die Einlagerungen von Fett im Halsbereich grundsätzlich die Atemwege. Zum anderen sinkt das vergleichsweise schwerere Gewebe in der Nacht leichter nach hinten. Lassen Sie sich bei diesem Vorhaben am besten beim Arzt, bei einer Ernährungsberatung oder in einem Fitnessstudio anleiten.
- Allgemeine Schlafsituation verbessern: Für tiefen Schlaf, dem auch Schnarchen so schnell nichts anhaben kann, gibt es ein paar einfache Maßgaben: Dazu gehört, das Schlafzimmer ausschließlich zum Schlafen zu nutzen, jegliche Bildschirme daraus zu verbannen und täglich zu möglichst gleichen Zeiten zu schlafen und aufzustehen – auch am Wochenende. Darüber hinaus sind angenehme Temperaturen um 18 Grad und regelmäßiges Lüften sinnvoll.
Hilfsmittel gegen Schnarchen
Anders als bei vielen anderen Beschwerden, können beim Schnarchen auch bestimmte Hilfsmittel effektiv sein: Nasenpflaster, Nasenspreizer, Nasenclips, Nasenklammern – ihnen allen ist gemeinsam, dass sie die Atmung durch die Nase erleichtern und dadurch Schnarchen stoppen sollen. Die Wirksamkeit der einzelnen Produkte bleibt allerdings umstritten. Klar ist: Effektiv können sie generell nur sein, wenn die Ursache für das Schnarchen auch tatsächlich im vorderen Nasenbereich liegt.
In vielen Fällen entsteht Schnarchen eher im Rachen, zum Beispiel weil der Kiefer oder Zungengrund im Schlaf zu weit zurücksinkt. Ist das bei Ihnen der Fall, können Sie sich an Ihren Zahnarzt wenden und eine sogenannte Schnarchschiene anfertigen lassen. Diese sogenannte Unterkieferprotrusionsschiene sorgt dafür, dass Unterkiefer und Zunge nachts weitestgehend an Ort und Stelle bleiben. Getragen wird sie ähnlich wie eine lockere Zahnspange.
Wie kann ein Arzt helfen?
In den meisten Fällen ist Schnarchen zwar ein unangenehmes Phänomen, aber nicht weiter gesundheitsschädlich. Dennoch gibt es einige Warnzeichen, bei denen Sie aufhorchen und einen Termin beim Arzt vereinbaren sollten. Dann geht es darum, durch eine passende Behandlung mögliche Folgen oder Risiken zu verhindern.
Gehen Sie zum Arzt bei:
- unregelmäßigem Schnarchen
- sehr lautem Schnarchen
- Atemaussetzern, auf die Sie der Partner aufmerksam macht
- Erstickungsgefühlen, von denen Sie nachts wach werden
- hohem Blutdruck
Auch wer sich tagsüber ungewöhnlich müde oder schläfrig fühlt, kann das beim Arzt abklären lassen.