Zu streng, zu lasch: Eltern können es nur falsch machen
Kritik an der Kindererziehung gibt es dabei in alle Richtungen. Über die Hälfte der ‚kritisierten Eltern‘ aus der forsa-Studie gaben an, dass sie ihren Kindern zu viel erlauben würden. Fast die gleiche Anzahl an Eltern (48%) erläuterten jedoch wegen ihrer Strenge gegenüber den Kindern kritisiert worden zu sein. Mütter (58%) würden eher als zu lasch beurteilt worden sein im Vergleich zu Männern (50%). Väter (58%) werden vermehrt als zu streng angesehen im Vergleich zu Frauen (43%).
Hier schaltet sich Diplom-Psychologin Elisabeth Raffauf ein. Sie weiß: Eltern sind meist sehr empfindlich, sobald es um ihre Kinder und den Erziehungsstil ginge. Zudem möchten Eltern dabei alles richtig machen. Die Expertin weist jedoch darauf hin, dass es keine fehlerlosen Mamas und Papas gäbe und dass dies auch gut so sei. Wenn es um Kritik ginge, sei es wichtig zu differenzieren. Man sollte sich fragen: „Empfinde ich sie als freundlich oder bevormundend? Ist sie vielleicht – mit Abstand betrachtet – auch hilfreich?“, so Raffauf.
Wunsch der Eltern: Mehr Verständnis
Die Mehrheit der Erziehenden (61%) selbst wünscht sich ebenfalls mehr Verständnis, wenn es um ihre ganz persönliche Art und Weise der Kindererziehung geht. Zudem wünscht sich über die Hälfte (52%) der befragten Eltern, egal welcher Altersstufen, mehr Wertschätzung für ihr Eltern-Da-Sein. Wiederum wünschen sich dies vor allem Frauen (60%; Männer 42%).