Die fiesesten Craft-Bier Trends, frisch gezapft aus den USA - Familysurf - Freizeit, Natur, Gesundheit & Lifestyle

Die USA galten, besonders hier in Deutschland, nie als die Vorreiter der Brauereikunst. Amerikanische Bierkultur wurde hierzulande lange belächelt, man pochte eisern auf das Deutsche Reinheitsgebot. Das änderte sich schlagartig, als vor ein paar Jahren US-amerikanische Brauereien einen Craft Bier Preis nach dem anderen abräumten. Und das zu Recht. Allerdings treiben die amerikanischen Bierkreationen mittlerweile recht seltsame Blüten. Es ist an der Zeit, mal einen Blick über den großen Teich zu tun und zu bestaunen, was dort im Jahr 2019 an Craft Bier Trends ausgerufen wird.

Die amerikanische Bierkultur hat sich lange Jahre hauptsächlich auf IPAs (Indian Pale Ale) konzentriert. Um sich davon abzuheben, genügte in der Regel schon ein Griff zu einem Stout. Mittlerweile ist es aber so, daß ein einfaches Stout heute niemanden mehr hinter dem Ofen hervor lockt. Nein, in dieses Stout müssen ganze Geschmackssätze eingekocht werden und es muß im Dunkeln leuchten, damit davon noch jemand beeindruckt ist. Und wie bei jeder Kultur gibt es Leute, die sich krampfhaft davon abheben wollen, von Biersnobs bis hin zu den lächerlichsten Brauarten, um neue Trends zu erschaffen und ins Gespräch zu kommen. Schauen wir uns also einfach die schrägsten Biertrends dort drüben an.

Glitzerbier

Eine Modeerscheinung, die wohl an uns haften bleibt wie der Einhornglitzerstaub ihrer 6-jährigen Tochter beim letzten Kindergeburtstag. Wer auch immer auf die glänzende Idee kam, Bier mit essbarem Glitzer zu versehen, hatte wohl einen besonders ausgeprägten Einhornfetisch.  Im Jahr 2018 passierten viele schlimme Dinge. Vielleicht war der Glitzerhype der Versuch einer Überkompensation, um die Welt schöner zu machen. Die Menschen begannen, alles mit Glitzer zu überziehen. Lange Zeit wurde das von weniger Glitzerbegeisterten stillschweigend hingenommen. Es kamen Einhorntorten auf den Markt. Glitzereiscreme wurden in den Eisdielen verkauft. Als dann aber die erste Glitzerpizza auf den Markt kommen sollte, war es den Leuten genug. Und jetzt kommt das Glitzerbier als Trend 2019. Bier sollte traditionell langweilig aussehen, in verschiedensten Brauntönen. Auch gerne mal mit einer dezenten roten Trübung. Aber wenn es aussehen soll als hätte man ein Einhorn ausgepresst, geht es einfach zu weit.

„Crowlers“

Jetzt wird es für unsere heimischen Ohren (oder Augen) richtig schräg. Sogenannte Crowlers sind in den USA im Craftbeer Bereich der letzte Schrei. Stellen Sie sich vor, sie gehen in ihre Lieblingskneipe und bestellen ein Bier „to go“. Aber anstatt eine Dose oder eine Flasche gereicht zu bekommen, stellen sie dem Wirt ihren von zuhause mitgebrachten Crowler hin, eine 1-Liter Dose ohne Deckel. Der Wirt füllt die Dose mit Bier, versiegelt sie mit einer eigens dafür konstruierten Maschine und sie gehen mit ihrem Bier nach Hause. Moment mal, sagt da der durchschnittliche Biertrinker, wird das Bier dadurch nicht schal? Die Antwort ist einfach: Ein wenig, ja. Wie immer, wenn Bier mit Sauerstoff in Kontakt kommt, fängt es an zu oxidieren. Abgesehen von den jeweiligen Zapfgewohnheiten des Wirtes und der damit einhergehenden Schwankung im Kohlesäurengehalt. Für jeden Bierkenner ist das ein Graus.

Gebäck-Biere

Hätte Willy Wonka statt einer Süssigkeitenfabrik ein Brauimperium besessen, würden seine Biere vermutlich ähnlich schmecken wie die Kreation von „Gebäck“-Bier. Ein ganz neuer Trend, und ein ganz fürchterlicher. Kuchen ist toll. Gebäck ebenfalls. Aber wenn das Ganze dann in Bierform daherkommt, wird es mehr als nur widerlich, zumindest wenn man kein Oompa-Loopma oder Augustus Gloop ist. Der Rest von uns hofft, daß dieser Trend den selben Weg geht, wie Veruz Salt: Schnell weg und vergessen.

Milchshake-IPAs

Ähnlich wie das Gebäck-Bier, nur noch eine Spur abscheulicher: Das Milchshake-IPA. Bier, welches nach Vanilleeis schmeckt und mit bunten Streuseln dekoriert ist. Wer das für eine gute Idee hielt, ist wohl irgendwann mal betrunken in einer Milchbar auf den Kopf gefallen. IPA hat von Natur aus eine sehr würzige, zopfige Note. Diesen ohnehin für deutsche Gaumen schon gewöhnungsbedürftige Geschmack auch noch mit Milch und Eis zu vermischen… Entschuldigen Sie bitte, daß ich nicht Weiterschreibe. Aber ich muß mal dringend das Badezimmer aufsuchen. In diesem Sinne: Na dann Prost.

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