30.000 Kinder nehmen an bundesweiter Initiative
„Die bewegte Schulpause“ teil – Beste Ideen werden prämiert
Seinen heutigen Besuch an der Berliner Carl-Kraemer-Grundschule nutzte der bekannte Bochumer Arzt Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer für eine erste Bilanz des bundesweiten Pilotprojekts „Die bewegte Schulpause“: 120 Grundschulen haben das Bewegungsprogramm seit den Sommerferien erstmals umgesetzt. „Ich bin beeindruckt, wie viele Schulen mitmachen und wie engagiert die Pädagogen das Thema angehen. Pro Kind kamen so rechnerisch mehr als 1.000 Minuten an zusätzlicher Bewegung zusammen“, freut sich Prof. Grönemeyer. „Wir brauchen wieder mehr Bewegung in den Schulen. Bewegung und Lernerfolg gehören zusammen!“ Bezogen auf alle Schulen und die teilnehmenden 30.000 Grundschüler hat die Initiative, die vom Schuheinzelhändler Deichmann unterstützt wird, bisher für rund 30 Millionen Minuten zusätzliche sportliche Aktivität gesorgt. In Berlin hat Prof. Grönemeyer heute mit den Grundschülern ein Pausentraining absolviert. Zur Seite standen ihm Paul Drux (20) und Fabian Wiede (21) von der Handball-Bundesliga-Mannschaft der Füchse Berlin.
Bewegungspausen machen fitter, konzentrierter und stärken das Selbstvertrauen. Die Initiative „Die bewegte Schulpause“ von der Dietrich Grönemeyer Stiftung und Deichmann hat Lehrer und Schüler aus ganz Deutschland in diesem Schuljahr täglich 20 Minuten in Schwung gebracht: „Die Schulen haben uns bestätigt, dass das Thema Bewegung zur Zeit eines der zentralen ist“, so Prof. Grönemeyer. Mit ihrem Anliegen, Bewegung und Sport direkt in den Schulalltag zu bringen, greifen die Initiatoren ein aktuelles Thema auf: Denn Kinder haben heute wesentlich weniger Zeit für Sport in der Freizeit, weil sie oft von früh bis spät in der Schule sitzen und danach noch lernen müssen. So lautet eines der Hauptergebnisse des „Deutschen Kinder- und Jugendsportberichts“ 2015.
Die Berliner Carl-Kraemer-Grundschule gehört zu den ersten Teilnehmern: „Motorische Defizite und Übergewicht sind bei Kindern heute leider ein großes Thema. Die Schüler haben die Übungen mit großer Begeisterung angenommen. Wir haben zudem beobachtet, dass sie sich danach besser konzentrieren können“, sagt Johannes Wildemann, Sportlehrer an der Grundschule. Auch andere Schulen äußern sich positiv zum Bewegungsprogramm: Für viele ist die Initiative die willkommene Initialzündung, tägliche Bewegungseinheiten fest im Stundenplan zu verankern. Viele Pädagogen betonen zudem das integrative Potenzial der Übungen – in einigen Grundschulen leiten etwa die älteren Kinder die jüngeren an. Auch vor dem Hintergrund einer zunehmenden Anzahl von Flüchtlingskindern zeige sich einmal mehr: Gemeinsame Bewegung überwinde Sprachbarrieren und schaffe Begegnung.
Sonja Schröder-Galla, die das Projekt bei Deichmann betreut, freut sich über die Erfahrungsberichte aus den Grundschulen: „Als Unterstützer der Initiative stimmt uns eine so breite Zustimmung natürlich besonders froh. Das Engagement für gesellschaftliche Themen gehört zum Unternehmensleitbild von Deichmann – das Wohlergehen von Kindern ist uns dabei ein besonderes Anliegen. Wir freuen uns, dass wir mit den teilnehmenden Schulen wichtige Impulse für eine nachhaltige Förderung der Kindergesundheit setzen können.“
Im Rahmen der Initiative können die teilnehmenden Schulen auch einen Aktionstag austragen, an dem sie ihr Engagement in Sachen mehr Sport und Bewegung der Öffentlichkeit vorstellen: 67 Grundschulen haben dieses Jahr einen Aktionstag auf die Beine gestellt! Die zehn kreativsten Umsetzungen des Bewegungsprogramms werden von Deichmann mit 500 Euro für die Schulkasse belohnt. Heute ist Einsendeschluss. Die Journalistin und Moderatorin Monica Lierhaus wird die Initiatoren bei der Prämierung als Jurymitglied unterstützen.
Nun möchten die Initiatoren weitere Schulen dazu einladen, die Übungen umzusetzen: Sämtliche Informationen zur Initiative und das komplette Bewegungsprogramm gibt es unter www.bewegte-schulpause.de.
Zum Hintergrund der Initiative „Die bewegte Schulpause“:
Mit der Initiative reagieren die Partner Dietrich Grönemeyer Stiftung und Deichmann auf die besorgniserregenden Folgen des Bewegungsmangels, der zunehmend auch Kinder betrifft:
- Deutsche Schulkinder bewegen sich heutzutage nur noch eine Stunde pro Tag, davon entfällt nur ein Viertel bis die Hälfte auf sportliche Aktivitäten.
- Die Folgen: Mangelndes Training wirkt sich negativ auf die Entwicklung des Bewegungsapparates und des Gehirns aus.
- Immer weniger Kinder sind in der Lage, beispielsweise über einen Balken zu balancieren, länger auf einem Bein zu stehen oder rückwärts im Kreis zu laufen.
- Jedes fünfte Kind leidet mittlerweile unter Adipositas (Fettleibigkeit).
- Und: Was noch vor ein paar Jahren fast ausschließlich den älteren Generationen vorbehalten war, hat sich längst in den Kinderzimmern der Nation breitgemacht: Der Diabetes, Typ II, die nicht genetisch bedingte Zuckerkrankheit.