Ein prägendes Ereignis für Klein und Groß: Die Einschulung. Mit ihr beginnt vor allem für die Kinder und die Eltern ein neuer, prägender Lebensabschnitt. Die Kindergarten oder Kita-Zeit ist vorbei, jetzt heißt es Schreiben, Lesen und Rechnen lernen und jeden Tag Hausaufgabe machen. Für die Kinder, die nun Erstklässler sind, bedeutet das viel Veränderung, aber auch für die Eltern, die sich umgewöhnen müssen und sich klar werden, dass die Kinder langsam größer werden. Die Einschulung ist ein großer Schritt und hat eine lange Tradition.
Die Einschulung als Ritual
Laut Experten ist der Start in die Schulzeit mit der Einschulung ein sogenanntes Übergangsritual. Das Kindergarten- bzw. Kita-Kind verlässt die erste Institution, in der es gespielt, gelernt und erste Freundschaften geschlossen hat. Nun beginnt der Eintritt in das Leben eines Schülers. Für die Kinder bedeutet das eine neue Rolle: Eine neue, fremde Umgebung, ein großes Schulgebäude und ein Pausenhof, Klassenzimmer; viele neue Menschen, eine neue Lehrperson und viele neue Kinder um einen herum, die Mitschüler; auch neue Regeln, nicht quatschen mit dem Nachbarn während des Unterrichts, lange Zeit ruhig sitzen, zuhören usw. Das sind alles neue Herausforderungen für ein Kind.
Aber die Sozialwissenschaftler sprechen auch über die Eltern, die sich nun in eine neuen Rolle einfinden müssen. Mit Freude und Stolz, dass das eigene Kind in den nächsten Lebensabschnitt übergeht. Aber an der Einschulung werden auch oft ein paar Tränchen vergossen, weil das Kind eben älter wird, weil sich Vieles ändern wird. So geht es außerdem den Großeltern oftmals auch, die manchmal noch wehmütiger sind. Aber dafür sind Rituale wie die Einschulung wichtig. So kann eine neue Lebensphase feierlich begonnen und eine Alte abgeschlossen werden. Das ist auf psychologische Sicht hin sehr wichtig für den Menschen. Deswegen sind zu Zeiten der Corona-Pandemie viele Eltern und Kinder auch froh, dass die Einschulung halbwegs normal stattfinden kann, wenn auch unter strengen Regeln und mit Einschränkungen.